Paradies: Hoffnung
  [nicht mehr im Kino - Release: 20. Juni 2013]
   
 

Ein Film von Ulrich Seidl • Melanie ist jung, schön und dick. Zu dick.
Melanie soll schlanker werden und sehr wahrscheinlich möchte Melanie das auch selbst.
Es sind Sommerferien. Ihre Mutter Teresa plant ihren Urlaub in Kenia, ihre Tante Anna Maria, bei der sie einige Tage bleibt, ist Katholikin und hat eine ganz eigene Verwendung für die Auszeit ihres Urlaubs: mit einer Wandermuttergottes-Statue zieht sie missionierend durch Wien.
Melanie bezieht Quartier im Diätcamp auf dem Land, in dem auch viele andere Teenager mit demselben Problem interniert sind.
Vom Sporttrainer lernen die Jugendlichen zunächst die wichtigste Lektion: Disziplin. Auf dem Holzboden der Turnhalle, an Reckstangen, in der Kniebeuge, in der Schwimmhalle und auf diversen Matten sollen Jungs und Mädchen gleichermassen die Herrschaft über ihren Körper zurückgewinnen. Vom Diätarzt, der das Camp leitet, werden sie vermessen, von der Ernährungsberaterin erfahren sie, wie genau Geniessen geht. Die Kalorien werden addiert, die Körpermasse berechnet, auf dem Gang angetreten, die jungen Körper in eine Form gebracht.
Ihr Zimmer teilt sich Melanie mit 3 anderen Mädchen. Mit Hanni, Verena, Lexi. Vor allem mit Verena freundet sich Melanie schnell an.
Die Mädchen tauschen sich über das aus, was sie am meisten interessiert: der erste Kuss, der erste Sex, das Verhältnis zu den Eltern. Die gemeinsame Zeit im Camp wird zur Gelegenheit, Bande zu knüpfen. Freundschaften entstehen, die Mädchen toben und tanzen auf ihrem Zimmer und suchen schon bald nach der Lücke im Regiment der schlanken Körper. Mit nächtlichen Ausflügen in die Camp-Küche und mit aufs Zimmer geschmuggelten Schokoriegeln erfüllen sich die Mädchen ihre nicht mehr ganz geheimen Gelüste.
Regelmässig lässt sich Melanie vom Diätarzt und Leiter des Camps untersuchen. Bald kommt sie mit vorgeschützten Beschwerden in sein Sprechzimmer. Denn Melanie hat sich in den um 40 Jahre älteren Campleiter verliebt. Sie macht sich schön für die Termine mit ihm im Sprechzimmer – mit Erfolg.
Dem Arzt bleibt nicht verborgen, wie schön das junge Mädchen ist. Er begehrt sie und verbietet sich doch, Melanie näherzukommen.
Was der Arzt sich untersagt, ist für Melanie eine Absage an ihre Figur. Für sie kann nur ihr Körper Schuld daran sein, dass der Doktor sie nicht mag. Mit ihrer Freundin Verena hat Melanie jemanden an ihrer Seite, dem sie sich anvertrauen kann. Und Verena tut, was eine gute Freundin tun muss: die ersehnte Liebe in einen Raum des Möglichen versetzen, Zweifel vertreiben, zu Unvernunft raten.
Während der Arzt tief in einen inneren Kampf verstrickt bleibt, gibt Melanie nicht auf. Bei einem Ausflug der Gruppe an einen Waldsee verschwindet sie zwischen den Bäumen. Und der Arzt folgt ihr.


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REGIE:
Ulrich Seidl
PRODUKTION:
Ulrich Seidl
CAST:
Melanie Lenz
Verena Lehbauer
Joseph Lorenz
Viviane Bartsch
DREHBUCH:
Ulrich Seidl
Veronika Franz
KAMERA:
Edward Lachman
Wolfgang Thaler
SCHNITT:
Christof Schertenleib
TON:
Matz Müller
AUSSTATTUNG:
Andreas Donhauser
Renate Martin
KOSTÜME:
Tanja Hausner

LAND:
Österreich
Frankreich
Deutschland
JAHR: 2013
LÄNGE: 100min