Metropolitan Opera: Turandot
  [nicht mehr im Kino - Release: 07. Mai 2022]
   
 

Aus der Metropolitan Opera New York • ERSTER AKT

Bei Sonnenuntergang verliest ein Mandarin vor dem Kaiserlichen Palast in Peking ein Edikt (“Popolo di Pekino!”): Jeder Prinz, der die Prinzessin Turandot heiraten möchte, muss drei Rätsel lösen. Falls er scheitert, muss er sterben. Der neuste Anwärter, der Prinz von Persien, soll bei Aufgang des Mondes hingerichtet werden; blutrünstige Bürger feuern den Henker an. In der Menge kniet ein Sklavenmädchen, Liu, bei ihrem alten Herrn, der vor Erschöpfung umgefallen ist. Ein attraktiver Jüngling, Kalaf, erkennt den alten Mann als seinen lang verschollenen Vater Timur, den besiegten König der Tartaren. Als Timur ihm berichtet, dass nur Liu ihm treu geblieben sei, fragt Kalaf nach dem Grund. Sie erwidert, dass er sie vor langer Zeit einmal angelächelt habe. Während der Himmel sich langsam verdunkelt, schreit die Menge wiederum nach dem Blut des Prinzen (“Gira la cote!”), begrüsst den Aufgang des Mondes jedoch mit einem plötzlich ängstlichen Schweigen (“Per chè tarda la luna?”). Die Zuschauer sind vom Anblick des vorbeigehenden Prinzen von Persien berührt und rufen die Prinzessin an, ihn zu begnadigen. Kalaf verlangt, dass sie sich der Menge zeige. Turandot erscheint und befiehlt mit einer gleichgültigen Geste, dass die Hinrichtung vonstatten gehen solle. Dann verschwindet sie. Während man aus der Ferne den Todesruf vernimmt, schreitet Kalaf, von der Schönheit der unnahbaren Prinzessin berückt, zu dem Gong, mit dem sich die neuen Bewerber ankündigen. Plötzlich erscheinen die drei Minister der Turandot, Ping, Pang und Pong, und versuchen ihn davon abzuhalten (“Fermo! Che fai?”). Als Timur und die weinende Liu ihn ebenfalls anflehen, nicht sein Leben zu riskieren (“Signore, ascolta!”), versucht Kalaf sie zu trösten (“Non piangere, Liu”); aber obwohl ihre Bitten immer eindringlicher werden, schlägt er schliesslich den Schicksalsgong und ruft Turandots Namen.
ZWEITER AKT

In ihren Gemächern im Palast beklagen Ping, Pang und Pong die Schreckensherrschaft der Turandot und hoffen, dass die Liebe ihr eiskaltes Herz besiegen und den Frieden wiederherstellen möge. Die drei lassen ihre Gedanken zu ihren friedlichen Gütern auf dem Land schweifen (“Ho una casa nell’Honan”), aber die Geräusche der Menge, die sich versammelt, um Turandot bei ihrer Befragung des neusten Bewerbers zuzusehen, ruft sie in die Gegenwart zurück.

Innerhalb der Mauern des Kaiserlichen Palastes bittet der alte Kaiser auf seinem hohen Thron Kalaf vergeblich, es sich nochmal zu überlegen (“Un giuramento atroce”). Nachdem ein Kinderchor ihren Auftritt angekündigt hat, erscheint Turandot und beschreibt, wie eine ihrer Vorfahren, die wunderschöne Prinzessin Lou-Ling, von einem Prinzen auf einem Raubzug entführt und getötet wurde; aus Rache hat sie sich gegen die Männer gewandt und beschlossen, dass kein Mann sie je besitzen solle (“In questa reggia”). Sich Kalaf zuwendend, stellt sie ihre erste Frage: Was wird jede Nacht geboren und stirbt jeden Morgen? “Die Hoffnung,” antwortet Kalaf richtig. Aus dem Konzept gebracht, fährt Turandot fort: Was leuchtet rot und warm wie eine Flamme und ist doch keine Flamme? “Blut,” antwortet Kalaf nach einer kurzen Bedenkzeit. Turandot ist erschüttert und gibt ihm das dritte Rätsel auf: Was ist wie Eis, brennt jedoch? Ein gespanntes Schweigen verbreitet sich, bis Kalaf triumphierend ausruft, “Turandot!” Während die Menge dankbar jubelt, fleht die Prinzessin ihren Vater vergeblich an, sie nicht dem Fremden auszuliefern. In der Hoffnung, ihre Liebe zu gewinnen, bietet Kalaf Turandot eine Herausforderung an: Falls sie bis zum Morgengrauen seinen Namen erfahren kann, soll er sein Leben verwirkt haben.
DRITTER AKT

In den Kaiserlichen Gärten hört Kalaf eine Proklamation: Bei Todesstrafe soll niemand in Peking schlafen, bis Turandot den Namen des Fremden erfahren hat. Kalaf erwartet einen Triumph seiner Liebe (“Nessun dorma!”), aber Ping, Pang und Pong versuchen ihn zu bestechen, damit er die Stadt verlässt. Als eine angsterfüllte Menge ihn mit Messern bedroht, um seinen Namen zu erfahren, schleppen Soldaten Liu und Timur herbei; Kalaf versucht die Meute davon zu überzeugen, dass sie sein Geheimnis nicht kennen. Als Turandot erscheint und dem benommenen Timur befiehlt zu reden, ruft Liu aus, dass sie als einzige die Identität des Fremden kenne und sie niemals preisgeben werde. Trotz Folter bleibt sie stumm. Turandot ist von solcher Standhaftigkeit beeindruckt und fragt Liu nach ihrem Beweggrund. “Die Liebe,” entegegnet das Mädchen (“Tanto amore segreto”). Als die Soldaten die Folter intensivieren, sagt Liu Turandot, dass auch sie die Freuden der Liebe kennenlernen werde (“Tu, che di gel sei cinta”); darauf ergreift sie einen Dolch und tötet sich selbst. Die Menge, die vor ihrem Geist Angst hat, formiert sich zu einer Beerdigungsprozession. Turandot, von ihren Dienern verschleiert, bleibt alleine zurück und konfrontiert Kalaf, der den Schleier fortreisst und sie leidenschaftlich küsst (“Principessa di morte!”). Als sie zum ersten Mal ihre Gefühle entdeckt, weint Turandot (“Del primo pianto”). Kalaf, der nun sicher ist, sie erobert zu haben, enthüllt ihr seine Identität.

Als sie wiederum vor dem Thron des Kaisers stehen, erklärt Turandot, dass sie nun den Namen des Fremden kenne: er sei Liebe. Der Hofstaat feiert die Kraft von Liebe und Leben.


© 2024 PathĂ© Live

OFFICIAL LINK - VERLEIH: Pathé Live

 

REGIE:
Marco Armiliato
PRODUKTION:
Franco Zeffirelli
CAST:
Anna Netrebko
Ermonela Jaho
Yonghoon Lee
MUSIK:
Giacomo Puccini
AUSSTATTUNG:
Franco Zeffirelli
KOSTÜME:
Anna Anni
Dada Saligeri

LAND:
USA
JAHR: 2021
LÄNGE: 195min