Burning memories
  [nicht mehr im Kino - Release: 28. Oktober 2021]
   
 

Ein Film von Alice Schmid • Ihr ganzes Leben hat sich Alice Schmid mit den Themen Kinder, Gewalt und Missbrauch beschäftigt. Sie hat dazu BĂĽcher geschrieben und Filme gemacht, ohne sich bewusst zu sein, dass sie selber in ihrer Jugend Opfer eines Missbrauchs war. Sie hat das Ereignis, als sie sechzehn war, nicht nur aus dem Bewusstsein verdrängt, sondern komplett vergessen. 50 Jahre später sieht Alice zufällig in Oslo das Gemälde „Pubertät“ von Edvard Munch mit einem nackten Mädchen, das sie schlagartig daran erinnert, was ihr damals passiert war.

Alice ist nach dem Missbrauchserlebnis verstummt. Sie landete bei Mädchen aus dem Bürgerkrieg im Kongo in einem katholischen Mädcheninternat in Belgien. Bei ihnen hat sie ihre Sprache wiedergefunden und ihre Faszination für den schwarzen Kontinent entdeckt, wo sie mehrere Filme gedreht hat. Der Schock der Erinnerung sitzt tief. Intuitiv reist sie in die Wüste Südafrikas.

Sie geht den Fragen nach: Weshalb konnte ihr das geschehen und warum hat sie geschwiegen? Wie funktioniert diese Form des Vergessens bzw. der Verdrängung? Wie kommt es, dass sie in all ihren Filmen genau diesen Fragen zu den Themen Missbrauch und Gewalt nachging, ohne an ihr eigenes Erlebnis zu denken? Alice will Antworten auf diese Fragen, geht zurück in Ihre Vergangenheit und richtet den Blick auf das Phänomen des Schweigens und der Verdrängung, das viele Frauen und auch Männer trifft.

In diesem Film agiert Alice Schmid zum ersten Mal in ihrem filmischen Werk vor der Kamera. Dabei wird ihr klar, warum sie all die Jahre Filme über Kinder und Gewalt gemacht hat. Warum sie so geworden ist, wie sie ist, und warum sie keine Angst vor Gewalt hat, sondern sich vor Nähe und Liebe fürchtet. Eine filmische Verarbeitung zu den gesellschaftsrelevanten Themen Selbstwertgefühl, Liebe und körperliche Nähe, häusliche Gewalt, sexueller Missbrauch, Verdrängung, Scham, Angst und der Platz der Kinder und Mädchen damals und heute in unserer Gesellschaft. Ihr Film ist eine persönliche Spurensuche nach Bildern, Worten und Emotionen, um sich mit sich mit ihrer eigenen Erfahrung zu versöhnen und um so Frauen wie auch Männern eine Tür zur selbstbestimmten Auseinandersetzung mit dem eigenen Missbrauch zu öffnen.


© 2024 Outside the Box

VERLEIH: Outside the Box

 

REGIE:
Alice Schmid
PRODUKTION:
Alice Schmid
Urs Augstburger
DREHBUCH:
Alice Schmid
KAMERA:
Karin Slater
Aurelio Buchwalder
Kaleo La Belle
SCHNITT:
Anja Bombelli
TON:
Guido Keller
MUSIK:
Alice Schmid

LAND:
Schweiz
JAHR: 2021
LÄNGE: 80min