Mis hermanos suenan despiertos
 
   
 

Ein Film von Claudia Huaiquimilla • Von der Gesellschaft im Stich gelassen warten Ángel und sein jüngerer Bruder Franco seit einem Jahr in einem Jugendgefängnis im Süden von Chile auf die Verhandlung ihres Falles. Die Geschwisterliebe und die Freundschaft zu den Mitgefangenen machen die harten Haftbedingungen erträglicher. Gemeinsam träumen sie von der Freiheit, die sie eines Tages erwartet – vom ersten Fussballspiel im Stadion, von einer heissen Dusche oder einem Ausflug an den Strand. Diese Solidarität scheint lange der Schlüssel dafür zu sein, in einem System von Unterdrückung, Hierarchien und Gewalt zu überleben. Dann wird Jaime aus einem anderen Jugendzentrum überführt und sein Hang zur Rebellion macht die Tagträume der Jugendlichen plötzlich greifbar. Jaime plant eine Meuterei, um mit ein paar Mitgefangenen auszubrechen. Von der wahren Begebenheit, auf der die Geschichte basiert, existieren kaum Aufzeichnungen. Mis hermanos sueñan despiertos rekonstruiert denn auch nicht die tatsächlichen Ereignisse, sondern versucht die zunehmende Verzweiflung zu bebildern: Was bringt die Jugendlichen dazu, ihr Leben für eine verhängnisvolle Fluchtidee aufs Spiel zu setzen? Gleichzeitig offenbart der Film das problematische chilenische Justizsystem – eine Politik der Bestrafung, die neue Opfer hervorbringt anstatt Perspektiven für marginalisierten Jugendlichen zu schaffen.

Text: Human Rights Film Festival


© 2024 Filmfestivals

VERLEIH: Filmfestivals

 

REGIE:
Claudia Huaiquimilla
PRODUKTION:
Mariana Tejos Martignoni
CAST:
Claudio Arredondo
Sebastián Ayala
Andrew Bargsted
Iván Cáceres
Paulina García
Belén Herrera
DREHBUCH:
Pablo Greene
Claudia Huaiquimilla
KAMERA:
Mauro Veloso
SCHNITT:
Andrea Chignoli
María José Salazar
MUSIK:
Miranda y Tobar

LAND:
Chile
JAHR: 2021
LÄNGE: 85min