Le cercle
  [nicht mehr im Kino - Release: 12. April 2001]
   
 

Lion d'Or Venise 2000 • «Ohne Mann erreichst du nie etwas», hat die Mutter Pari immer wieder eingebläut. Wie Recht sie damit hatte: Pari ist zusammen mit zwei Freundinnen aus dem Knast ausgebrochen. Sie ist schwanger von ihrem Freund, der vor vier Monaten hingerichtet wurde. Sie möchte das Kind abtreiben, möchte nicht auf die Welt stellen, was nicht erwĂĽnscht ist. Schlicht LE CERCLE hat der Iraner Jafar Panahi seinen in Venedig mit einem goldenen Löwen ausgezeichneten Film ĂĽberschrieben. Er folgt darin sieben Frauen. Jede der sieben hat einer Dummheit, eines Missverständnisses oder ihrer Naivität wegen eine gewisse Zeit im Gefängnis verbracht. Jede der sieben weiss ein Lied zu singen von den alltäglichen Einschränkungen, mit denen die Frauen im Iran zu leben haben. Bei jedem Gang in der Ă–ffentlichkeit einen Chador tragen zu mĂĽssen, ist da noch

das Geringste. Es kommen dazu Verbote, wie die des Rauchens in der Öffentlichkeit, die permanente Ausweispflicht, die Unmöglichkeit, ohne männliche Begleitung gewisse Gebäude zu betreten. Am schwersten aber lastet die Unterwerfung unter den Mann - Gatte, Vater, Bruder. Am Anfang von LE CERCLE gebiert Sholaz ein Mädchen statt des erwarteten Knaben. «Du bist verloren» klagt die Mutter: LE CERCLE beginnt mit ihrem Gang aus dem Krankenhaus. Folgt dann, die einzelnen Storys kunstvoll ineinander verschlingend, mal der einen, dann der anderen Frau. Begibt sich im hektischen Treiben Teherans auf eine 90-minütige Recherche sociale, die nicht nur von ungefähr an Abbas Kiorastamis magischen «Such-Filme» erinnert.


© 2024 Filmcoopi

VERLEIH: Filmcoopi

 

REGIE:
Jafar Panahi
PRODUKTION:
Jafar Panahi
Morteza Motevali
CAST:
Maryam Parvin Almani
Nargess Mamizadeh
Fereshteh Sadr Orafai
Monire Arab
Elham Sabotakin
Fatemeh Naghavi
Mojgane Faramarzi
DREHBUCH:
Kambozia Partovi
KAMERA:
Bahram Badakshani

LAND:
Frankreich
JAHR: 1934
LÄNGE: 90min